Beim Thema EINFAHREN gibt es zwei (bzw. drei) Meinungen.
Die einen sind der Ansicht, ein moderner Motor ist mit einer solch hohen Präzision gebaut, da bedarf es keiner Einfahrphase.
Womit Sie nur zum Teil Recht haben. Die Präzision ist hoch genau. Wir liegen hier im μ Bereich (Mikrometer)
Dennoch (und jetzt sind wir bei der nächsten Gruppe), sollte man jeden neuen Motor behutsam einfahren. Vollgas und Drehzahlen über 3000 U/min, sollte man die ersten ~2000 km vermeiden.
Diejenigen, die ihren (in unserem Fall hier im Forum) T-Roc in Wolfsburg abholen und mehrere hundert Kilometer nach Hause fahren, haben die Möglichkeit gleich was gutes für ihren Motor zu tun. Auf der Autobahn, bei gleichmäßiger Geschwindigkeit und hohem Gang, immer wieder mal Beschleunigen (mit maximal dreiviertel Gas), bis auf 3000 U/min und wieder fallen lassen. Dann mal in einem niederen Gang das gleiche. Ich werde mit dem DSG (beim GTI Performance und R auch schon so gemacht) auf "Manuell" gehen und exakt so vorgehen.
Ja, und dann gibt es noch die "dritte" Gruppe. Die hocken sich glücklich ins neue Auto und fahren einfach los.... Vielleicht gar nicht so verkehrt, sich nicht immer nur Gedanken um alles zu machen
Einfahren
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Bei meinem Auto, welches bei Abholung schon 1100 km auf der Uhr hat, ist bezüglich einfahren Hopfen und Malz verloren, denke ich.
Ich halte es so, dass ein kalter Motor weder mit hoher Drehzahl noch mit hoher Last gefahren wird.
Ist das Öl halbwegs auf Temperatur, ist auch der ganze Klotz durchgewärmt und kann gefordert werden.
Natürlich nicht nach 300km mit Wohnwagen an die Adria.
Man kann sich beim einfahren Mühe geben und bestimmt ist es für die Leistung und die Haltbarkeit gut.
Aber wer kann das irgendwie belegen?!? Gut eingefahren und kalt geheizt bringt es ja auch nicht.Gute Fahrt
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Ja, und dann gibt es noch die "dritte" Gruppe. Die hocken sich glücklich ins neue Auto und fahren einfach los....
Ja, und genau so habe ich es in den letzten 36 Jahren mit meinen Autos gemacht. Einfach drauf los fahren, die Gänge nicht hochziehen den Motor aber auch nicht untertourig fahren.
Ich hatte nie ein Problem mit Motor oder Getriebe. Manche meiner Autos sind in meinem Bekanntenkreis noch etliche Jahre ohne Motorschaden weiter gelaufen. Überhaupt ist mir nie ein Motorschaden bekannt geworden. Meine jährliche Fahrleistung ist ca. 28 000 KM, wovon ein Großteil Autobahn ist. Durchschnittliche Haltedauer 5 - 6 Jahre.Da ich noch nie ein Freund hoher Drehzahlen war, schalte ich immer recht früh in den nächst höheren Gang. Auf Beschleunigungsrennen an der Ampel lasse ich mich nicht ein. Wenn ich dann sehe das der T-Roc mit dem 1.0 Motor bei 100 km/h gerade mal ca. 2100 U/min macht wird mein Motor wohl selten über 3500 U/min leisten müssen.
Da ich ja auch im T-Roc keinen Tempomat habe, sind auch häufig wechselnde Drehzahlen selbst bei langen Autobahnfahrten gegeben.
Immer brav den Motorölstand kontrollieren, und grundsätzlich nur Longlife Öle (VW 50400) nachfüllen.
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Ein neuer Motor, egal wie minimal die Toleranzen in der Fertigung heutzutage sind, muss sich erst einlaufen. Das ist Fakt. Metall "reibt" an Metall. Es gibt Abrieb /Späne. Mit dem "Lastwechsel" Hoher Gang Gas geben (Nicht Volllast) und dann durch Gas wegnahme (Motorbremse) entsteht ein Unterdruck im Brennraum, der dazu führt das Öl an den Zylinderwänden hochgesaugt wird. Hierbei werden auch die durch die erste Reibung entstandenen Späne mitgeschwemmt, und dann quasi mit den Abgasen hinausgepufft werden. Hohe Drehzahlen sind dabei nach Möglichkeit zu vermeiden.
Das gleiche (auch die Warmlaufphase später) gilt für jedes Getriebe.
Das wird dir sicher jeder andere Maschinenbau Ingenieur bestätigen. Belege hierfür gibt es genügend.
Worüber man vielleicht streiten könnte ist die Dauer. Ich jedenfalls halte mich an die 2000 km. OK. Mag übertrieben sein, aber ich habe eben meine Gründe.
Wie man die Sache angeht bleib jedem selbst überlassen.Das von dir erwähnte Warmfahren ist sowieso "Gesetz". Ich halte es da genauso. Erst ab 90 Grad Öltemperatur wird die volle Leistung abgerufen
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Für mich, ganz klar: Einfahren ist Pflicht
Wesentliche Ergänzung:
Es geht mir dabei weniger um den Motor selbst,
mehr um das Zusammenspiel aller Teile, bis hin zu den Reifen. -
@Espressotrinker
Ich komme p.a. auf etwa 30.000 km.
Bis auf einen Nissan Laurel 2.4 R6 Zylinder (Katastrophe was Qualität anging) in den 80er Jahren, liefen alle
ohne Probleme. Und ich war damals schon eine Wildsau. Heute, etwas ruhiger, aber immer noch gerne sportlich unterwegs. -
Goldene Regel: Kein Vollgas
Wie aber wird ein neuer Motor perfekt eingefahren? Wichtigste Regel: Kein Vollgas! Denn dabei erfahren sämtliche Lagerstellen und die Zylinder-Baugruppe ihre höchste Belastung. Trotz perfekter Schmierung kann es zu verschleißträchtigen Berührungen von Metall mit Metall kommen, weil die Oberflächen eben doch nicht so perfekt sind, sondern unterm Mikroskop wie Gebirgslandschaften wirken. Und während des Einfahrens geht es exakt darum, die höchsten Gipfel sanft abzutragen und eine tragfähige Unterlage für den Ölfilm zu bilden.Am besten geschieht dies durch sanfte Fahrweise in mittleren Drehzahlen mit wenig Gas. Unbedingt zu vermeiden ist viel Gas bei niedrigen Drehzahlen. Dies widerspricht zwar unserer Lehre vom sparsamen Fahren, doch dabei steigen die Seitenkräfte des Kolbens und damit die Reibung an der Zylinder-Laufbahn. Reibung aber entwickelt Hitze, und die wiederum schädigt die frischen Oberflächen. Also lieber sachte aufs Pedal treten. Das betrifft ebenfalls die Bremse: Auch Scheiben und Beläge müssen sich langsam aufeinander einschleifen - übrigens bei jedem Belagwechsel. Nur so ergibt sich ein optimales Tragbild - und damit maximale Lebensdauer.
Quelle: Kfz-Sachverständiger Wolf Gudlat
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Hab ich ja auch schon geschrieben. Volllast vermeiden. Maximum 3/4 Gasstellung.
Motor immer warm fahren. -
Ein neuer Motor, egal wie minimal die Toleranzen in der Fertigung heutzutage sind, muss sich erst einlaufen. Das ist Fakt. Metall "reibt" an Metall. Es gibt Abrieb /Späne. Mit dem "Lastwechsel" Hoher Gang Gas geben (Nicht Volllast) und dann durch Gas wegnahme (Motorbremse) entsteht ein Unterdruck im Brennraum, der dazu führt das Öl an den Zylinderwänden hochgesaugt wird. Hierbei werden auch die durch die erste Reibung entstandenen Späne mitgeschwemmt, und dann quasi mit den Abgasen hinausgepufft werden. Hohe Drehzahlen sind dabei nach Möglichkeit zu vermeiden.
Das gleiche (auch die Warmlaufphase später) gilt für jedes Getriebe.
Das wird dir sicher jeder andere Maschinenbau Ingenieur bestätigen. Belege hierfür gibt es genügend.
Worüber man vielleicht streiten könnte ist die Dauer. Ich jedenfalls halte mich an die 2000 km. OK. Mag übertrieben sein, aber ich habe eben meine Gründe.
Wie man die Sache angeht bleib jedem selbst überlassen.Das von dir erwähnte Warmfahren ist sowieso "Gesetz". Ich halte es da genauso. Erst ab 90 Grad Öltemperatur wird die volle Leistung abgerufen
Ich bin Maschinenbauer aus überzeugung und für mich steckt in Maschine (Motor) eine Seele. Schon mein Meister vor 35 Jahren hat das so wie vom T-Rex beschrieben gesagt. Und diese Meinung zieht sich bis heute durch mein berufliches und privates Leben.
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Mir hat jetzt jemand erzählt, dass man mit einem neuen Motor auch keine Langstrecken fahren soll, wenn man ihn "richtig" einfahren möchte. Stimmt das? Ddemnach wäre eine Werksabholung bei 700km Anfahrtsweg (bzw. Rückweg) ja auch nicht wirklich optimal?
Wenn man alles befolgen würde, was man so liest, sind die ersten 2000 km ja kein wirkliches Vergnügen